Vereinsgeschichte
Unser „Haus- und Hofdichter“ Volkmar und unser „König“ Harald erstellten anlässlich unserer 15-Jahres-Feier (1998) und ganz aktuell unserer 40-Jahres-Feier (2023) diese Dartsmärchen, die die Entwicklung unseres Vereins aus einer anderen Sicht darstellen. Viel Spaß beim Lesen!
„15 Jahre Darts Club Straubing – ein modernes Märchen“
oder
„Von denen, die auszogen um 10.000 + 1 Nacht Dart zu spielen“
Es war einmal an einem lauen Sommerabend des Jahres 1983 (01. August 1983), an welchem sich sieben glorreiche, bildhübsche Jünglinge bei ihrer Königin (Queens = 1. Vereinslokal) zusammen fanden, um sich zu „vereinen“.
Sie hatten sich ein gemeinsames Ziel gesetzt und wollten ihre bis dahin wild ausgetragenen Speerkämpfe in geordnete Bahnen lenken.
Einer dieser glorreichen Sieben brachte auf wunderbar bedrucktem, weißem Papier eine allumfassende, für ihre Absicht kaum zu verwendende, Vereinssatzung eines Fußballclubs mit. Doch ließen sie sich dadurch nicht aus ihrer sprichwörtlichen Bier- bzw. Rüscherlruhe bringen und fingen an Paragraph für Paragraph neu zu ordnen und zu formulieren und somit schufen sie in mühevoller, langwieriger, genauester, arbeitsaufwendiger Kleinarbeit ein Manifest für ihr gemeinsames Wirken und gaben ihrer wunderbaren Verbindung den wohlklingenden Namen:
1. DartS Club Straubing e.V.
(nach Langenscheidts Schulwörterbuch Englisch, 18. Auflage, Seite 74, halblinks unten).
Nachdem nun schon viele Stunden vergangen waren und jeder unserer glorreichen Helden seinen verbalen Beitrag zu diesem Grundgesetz geben wollte, kam einer in dem allgemeinen Durcheinander der Stimmen auf die Idee, einen König zu wählen, der diesem Chaos ein Ende bereitet.
Und so ergab es sich, dass das Volk seinen „König Thomas Breuer den Ersten“ wählte.
Ihm zur Seite stellte man einen Speerminister (2. Vorsitzenden) Volkmar Ruscheinski.
Als Hofnarr und Gaukler zog damals noch Wolfgang Müller umher.
Wie nun schon viele Wochen durchs Queens gezogen sind, der König und der Minister viele Audienzen bei anderen Staatsmännern hinter sich gebracht hatten (Notar wegen Eintragung in das Vereinsregister (e.V. seit dem 22.11.83), Finanzamt wegen Gemeinnützigkeit usw.) und das Volk sich immer weiter vermehrte, wurde beschlossen ein Schloss zu bauen.
Dieses Schloss, welches mit seiner Schönheit und Eleganz hoch über der Stadt (kleines Mansardenzimmer im 2. Stock vom Queens) thronte, war aber so klein, dass sich der König bei seinem Jubelsprung nach dem ersten „180er“ seines Volkes, den er selbst warf, die Hände an der Decke stieß und sich fast die Pratzen brach.
So vergingen die Tage, die Wochen und die Monate in bester Laune und Friedfertigkeit. Bis schließlich einer des Volkes aufbegehrte und den König und seinen Minister stürzen wollte. Der Geldgeber (Pächter des Vereinslokals), welcher das Schloss finanzierte, bemängelte den unprofessionellen Regierungsstil und das langsame Ansteigen der Bevölkerungszahl.
Somit spaltete sich das Volk und es entstand neben unserem aufrechten Volk eine „Professionell Dart Connection“ (Circa ein Jahr hat es sie gegeben, dann war sie nicht mehr am Leben).
Dieser gewaltigen Macht des Geldes gaben unsere wackeren Helden, nach kurzer aber heftiger Schlacht, nach und zogen aus in das gelobte Land Namens „Plopp“ (2. Vereinslokal etwa 03/84).
Zu diesem Zeitpunkt konnte nicht einmal der beste Hellseher voraussagen, dass nun eine dreijährige Odyssee beginnen würde.
In diesem Jahre wurden auch die ersten Ritterspiele in dem Heimatland unseres Volkes ausgetragen (1. Dartturnier um den Gäubodenpokal). Jedoch lag die Ausrichtung dieser Spiele nicht in den Händen des Volkes, sondern wurde veranstaltet von den zwei Wirten der Speertavernen Queens und Treffpunkt.
Nach kurzem und schönem Aufenthalt in dem gelobten Land, mussten unsere wackern Recken feststellen, dass sie ihr neues Domizil auf Sand gebaut hatten und mussten erneut auf Wanderschaft gehen (die Kneipe ging Pleite).
Daraufhin entschlossen sie sich mit ihrem Nachbarvolk (Dart Club Straubing Süd) in Verhandlungen zu treten.
Während noch die diplomatischen Verhandlungen über den Zusammenschluss der Völker im Gange waren, verlegte man mit Mann und Speer in die bis dahin dritte Herberge (Treffpunkt = 3. Vereinslokal ca. 8/84).
Diese Vereinigung der Völker ergab einen gewaltigen Aufschwung in der Bevölkerungszahl. Unter dem Frischvolk befanden sich wackere Kämpfer, stellvertretend seien hier nur zwei genannt:
der „kupfer“-ne Ritter und der andere hatte einen „Ger“ so „hard“ wie Titan.
Doch auch in dieser Herberge mussten unsere Helden feststellen, dass Träume nur Schäume sind (die Kneipe ging Pleite) und somit mussten sie erneut losziehen.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Sibirien (Squash Krüger = 4. Vereinslokal ca. 2/85, ein riesiger Nebensaal, in dem niemals die Heizung lief), verschlug es unsere Nomaden wieder in den sonnigen Süden (Sonnenhof = 5. Vereinslokal 4/85).
Von hier aus hielten sie ihre ersten eigenen, phänomenalen, alles andere in den Schatten stellenden Ritterspiele ab (2. Dartturnier um den Gäubodenpokal, ca. !!100!! Teilnehmer).
Doch nur kurze Zeit später, eröffnete ihnen ihre Herbergsmutter, „die kalte Sophie“, dass sie sich zur Ruhe setzen würde (die Kneipe ging Pleite zum Dritten), und somit ging es wieder auf Wanderschaft.
Vom Süden kommend, zog es sie wieder in den Osten (Dürnitzel Stüberl = 6. Vereinslokal, 8/85).
Hier ergab es sich, dass der König, der vielen Umzüge wegen, amtsmüde geworden war und sich für immer zur Ruhe setzte. Sein Minister wurde neuer König und zum Minister bestellte man den Wully, denn der nahm die „Wall ja ahn“.
Unter den neuen Adeligen und mit neuen Übungsarenen stellten sich auch bald Erfolge ein, die den Namen des Volkes über das ganze Land trugen (mehrmaliger Meister der Ostbayernliga, 2. Platz BDV 8er Cup 1986).
Da man nun glaubte, einen Platz gefunden zu haben, an dem das Volk für längere Zeit Station machen würde und es langweilig zu werden schien, wurde einfach anstatt dem Aufenthaltsort der König gewechselt.
Lang regierte König Gerhard
(1.Vorsitzender von 19.07.86 bis 22.09.92, 2.Vorsitzender von 23.02.92 bis 17.03.94).
Unter seiner Führung erfuhr das Volk seine bisher größte Blüte.
Im Jahre des Herrn 1987 wurde mit dem Bau eines Palastes begonnen, welcher mehrere Monate andauerte und eine Menge an Steuergeldern verschlang. Es ist (natürlich für Dartverhältnisse) ein Palast geworden, der sogar die Pyramiden in den Schatten stellt (Matchbox = unser eigenes Vereinsheim, erbaut mit dem Schweiß und dem Geld der damaligen Speerwerfern und den Zuschüssen von „Hans dem Hart(l)en“). Es floss viel Schweiß und Bier bis im August 1987 die Fertigstellung und der Bezug verkündet werden konnte und die Freude des Volkes war groß.
Seit dieser Zeit werden, zur Begrüßung, die feindlichen Ritter von einer riesigen Zielscheibe (im Maßstab 10:1) eingeschüchtert. Ringsum auf den Emporen des Palastes stehen die Zeugen siegreicher, vergangener und jetziger Schlachten.
Doch hielt die Freude nur ein Jahr, dann war der Ärger wieder da.
Ein großer mächtiger Feldherr (Stadtbauamt) drang in das Reich des friedfertigen Volkes ein und bemängelte die Erstellung des Palastes. Er monierte die leicht entflammbare Bauweise und die versaillschen Toiletten (die hatten auch keine).
Somit musste der Staatssäckel abermals wieder geöffnet werden und das große Reißen (Gott sei Dank nicht das Reisen, wie die ersten drei Jahre) begann von vorne.
Somit trafen sich die Staatsbürger wieder jeden Abend in ihrem Palast und arbeiteten.
Als sich nach einiger Zeit die königliche Schatzkämmerin (Maria) meldete und bekannt gab: „Die Ersparnisse sind am Ende!“, wurde ein Steuertrinken (Rigipsplattentrinken) angeordnet.
Ausgeführt wurde dieses Gesetz indem jeden Abend vor Sonnenuntergang drei Stunden gearbeitet wurde und nach Sonnenuntergang bis zum Abwinken Würfelspiele stattfanden.
Jeder, der sich glücklich schätzen durfte, eine Runde verloren zu haben, durfte seinen Namen auf einen der Steine (Rigipsplatte) meißeln.
Diese Steine konnte man dann viele Jahre noch an der Südseite des Palastes bewundern, bis sich wieder ein paar Hartgesottene fanden und diese unter einer Papierbahn verschwinden ließen.
Aus dem Gefolge um König Gerhard ist einer ganz besonders hervorzuheben:
Haus- und Hofschreiber (Schriftführer) Harald vom Buchenwald.
Während sich der König um die Kriegsmaschinerie kümmerte, zog sein Hofschreiber die lästigen aber damals wichtigen formellen Fäden und bewährte sich als Hauptverantwortlicher der Turnierleitungen in allen durchgeführten Ritterspielen. Er ist somit ebenfalls fest mit der Geschichte und der jetzigen Größe des Volkes verbunden.
Der König und sein Gefolge konnten mehrere großartige Einzelerfolge in regionalen und überregionalen Ritterspielen erringen.
Die Regimenter seiner Armee erreichten mehrere glorreiche Erfolge in den Ligen der besten Speerwerfer:
3. Regiment: Kreisligameister 1992
2. Regiment: Mehrere vordere Plätze in den DVO-Ligen, 2.Platz DVO Cup 1991
1. Regiment: 4x Meister der Bayernliga, Nord 1990 – 93, 3x Bayerischer Vizemeister 1990 – 92, Bayerischer Meister 1993
Einen enormen Kriegerzuwachs erhielt das Volk, als sich 1989 ein weiteres Volk von Speerwerfern (Dartgemeinschaft Straubing) sich ihnen anschloss.
Unter ihnen waren:
– Mike ANTON der I
– Killer Petra (welche damals und auch heute mit Mike ANTON liiert ist)
– die Kellerkinder Stephan und Karlheinz
Im selben Jahr (1989) entschied sich das Volk, seinem Namen auch in der weiten Welt einen Klang zu geben.
Erstmals in seiner Geschichte lud es auch die wackeren Speerwerfer jenseits des Weißwurstäquators ein und veranstaltete ein gesamtgermanisches Ritterspektakel. Diese gigantischen Ausmaße der Spiele verlangte von den Ausrichtern eine Unmenge an Ausdauer und Vorbereitung.
Es musste sogar einmal am Samstagmorgen noch der Vorrat an Jägermeister erneuert werden, der eigentlich für das gesamte Wochenende reichen sollte, da der Eigenbedarf der Knappen, diesen bei den Aufbauarbeiten erschöpft hatte.
Dieses Ritterspektakel wiederholte sich bis in das Jahr 1995, wo es dann mit dem
„12. Ritterturnier um den Gäubodenpokal“ leider sein momentanes Ende fand.
König Gerhard dankte 1992 ab und die Regierungen wechselten in der Folgezeit fast jährlich. Jedoch blieb immer ein gewisser harter Kern des Volkes ständig in dem Kreis jener, die die Geschicke des Volkes lenkten. Dies ist auch heute noch so.
Es sind aber im Zuge der Einführung des elektrischen Stroms im Speerwerfen weitere Probleme auf unser aufrichtiges Volk zugekommen.
Söldner, die vorgaben, mit ihnen, mit „harten Waffen“, für eine gerechte Sache zu kämpfen, wurden von den Königen überredet, in den Schlachten gegen feindliche Armeen mitzustreiten. Doch musste man feststellen, dass es die wechselhaften Söldner immer zu den Kriegsschauplätzen hinzog, an deren Ende der Sieger die meisten Goldtaler erhielt.
Somit griffen die Feldherrn wieder auf das langgediente Fußvolk (Bravehearts) zurück und sicherten sich auch mit diesen die Siege (vielleicht auch mal das eine oder andere Unentschieden).
Heute geht es unseren einstigen Nomaden gut.
Es sind immer noch drei Regimenter, die sich träge in die Schlachten werfen.
Die Teilnahme und die Ausrichtung an den früher so zahlreichen Ritterspielen, sind so gut wie nicht mehr vorhanden.
Die internen Wettkämpfe (Dienstag und Freitag) werden auch nicht mehr so gut besucht, wie früher.
Man kann wohl sagen unser Volk ist „satt“ geworden.
Doch bestimmt wird es immer wackere Recken unter unseren Speerwerfern geben, die wahrscheinlich auch bis ins hohe Alter noch, die Tradition und Gemeinschaft unseres Volkes pflegen werden.
Und wenn sie dann nicht sterben, dann werfen sie bis in alle Ewigkeit.
„40 Jahre Darts Club Straubing – ein modernes Märchen“
oder
„Teil 2 der 15-Jahresgeschichte“
Gut 25 Jahre sind nun ins Land geschlichen, seitdem unser „Haus- und Hofdichter“ Volkmar dieses Dartmärchen verfasste. Ein Vierteljahrhundert! Was ist wohl mit den glorreichen, bildhübschen Jünglingen geworden, die anno 1983 diese Vereinigung gründeten? Ob das Volk wohl noch im Palast „Spielschachtl“ (Matchbox) residiert? Unser Haus- und Hofdichter gedachte, dass in den letzten 25 Jahren nicht viel Berichtenswertes erreicht wurde – ja, auch weil das Volk wohl satt geworden war. Aber ist das wirklich so?
Unter der Herrschaft von König Gerhard wurden zwei neue Ministerien gegründet – Mike ANTON der Erste übernahm das Ministerium für die Gazetten (Presse) und Volkmar das Ministerium für mögliche Nachfolger unserer Ritter (Jugend). Aber dem Dichter sagten die Fahrdienste der Jünglinge und insbesondere deren Einstellung nicht zu. Kaum groß genug gerade auf dem Pferd zu sitzen, schon suchten sie weitere Abenteuer abseits vom Volke z.T. versuchten sie auch schon eigenes Volk zu gründen. So übergab Volkmar dieses Ministerium einem Rudolf der mit seinem „Hammer“ mehr Ordnung in das „Hunds“volk brachte. Das Gazetten Ministerium lief jedoch sehr gut und Mike betreute es viele Jahre – bis 2002.
Ja, wie schon in der 15-jährigen Geschichte beschrieben, folgte nach der Abdankung von König Gerhard eine Zeit mit wechselnden Monarchen. Unter ihnen der „Kupfer“ne (Heinz Eisend), unser wohl bekannter Haus- und Hofdichter Volkmar und auch der Haus- und Hofschreiber (Harald) entschied sich für einen Aufstieg auf den höchsten Thron des Volkes. Er besann sich 1994 und übernahm die Münze. Er trieb für die Könige die Steuern ein und verwaltete die königlichen Habschaft – sprich, er wurde der Kassier.
1997 ergab sich eine gravierende Wende im sportlichen Bereich. Der Bayrischen Herrscherregierung unseres Vereins (Bayrischer Dartverband) gelang die Anerkennung der Speerkämpfe als Sportart und wurde in die Riege der Landessportverbände aufgenommen (BLSV). Unser Volk beschloss bei einer Zusammenkunft in den Iden des April 1997 ebenfalls diesem neuen Förderer beizutreten (was inzwischen zur Pflicht aller Spickerer geworden ist, die Regimenter in offiziellen Schlachten schicken wollen).
Nach diesen wechselnden Herrschaften übernahm ein neuer Ritter das höchste Amt im Volke. Unter dem neuen König Rudolf dem Ersten er“Haller“te dann auch wieder der Lärm von Ritterspielen. Es gelang König Rudolf das Volk – zumindest den harten Kern – zu motivieren und so wurden ostbayrische Ritterspiele anno domini 1999, 2011 und 2012 veranstaltet. Die Regimenter wurden auch wieder aufgepeppt. So wurden einige Siege erreicht in den regional ausgetragenen Pokal (DVO Pokal 1998, 1999, ) und in Ligen wurden Aufstiege in höchsten Gefilde erreicht (Aufstieg in die Bayernliga 2001).
2004 zog König Rudolf weiter – bis dato ist er ein Wandervogel! Sein Amt übernahm der vorherige Schreiberling Volkmar.
Er nahm sich die Königsbürde jedoch so zu Herzen, dass das Selbige schlapp machte. Er danke nach schon einem Jahr ab und gab den Regierungsstab weiter.
Es lebe König Wully! Der ehemalige Minister (1985 bis 1990) übernahm die Herrschaft 2007. Unter seiner Regierung wurden maßgebliche Änderungen eingeführt, die bis heute Bestand haben. Aber dazu später mehr.
Wie entwickelten sich die anderen Ministerien über die Regierungszeiten von dem Kupfernen, dem Hallerischen, dem Ruscheinskischen? Kurz gesagt, lediglich der Meister der Münze – Harald – hatte genug Sitzfleisch, ein Amt über diesen ganzen Zeitraum – letztlich dann über 20 (!) Jahre – auszuführen. Das erste und zweite Ministeramt (2. und 3. Vorstand), Schreiberling, Gazetten und Jugend wechselten regelmäßig in 4 jährlichen Rhythmus oder sogar schon nach 2 Sommermonaten. Die Müllerin Maria, Magarete die „Perle“, der „harte Bär“ Bernhard, der Hammer Rudi und der „Freie“ Franz übernahmen die Leitungen der einzelnen Ministerien.
Und der Palast „Spielschachtl“? Auch hier gab es einige Veränderungen. Das Volk klagte insbesondere in heißen Sommermonaten über den mangelnden Ausbau. Es wurde festgestellt, dass bei dem Umbau zwar die leicht entflammbare Bauweise geändert wurde, jedoch keine Maßnahmen ergriffen wurden, den Palast zu kühlen. So wurde entschieden, erneut die Staatskasse zu öffnen und eine Apparatur mit Eiswürfeln und Winderzeugung (Klimaanlage) einzubauen. Aber damit nicht genug. Begründet auf den enormen Kühlungsbedarf des Volkes mittels Gerstensaftes und der zierlichen Konstitution einzelner Vertreter des Volkes und der Regierung litten die Staffel zum Palast derart, dass ein Austausch notwendig war. Da die intensiven Verhandlungen mit den Burgherren scheiterten (da hat es uns „Jen“ das „Kinns“ runtergehaut), besann sich das Volk auf seine handwerklichen Geschicke und baute den Zugang selbst.
Und dann… kam die Neuzeit! Die alten mit Calciumsulfat (Kreide) beschriebenen Tafeln wurden zunächst abgelöst von neumodernen glatten Tafeln, die mit Teufelszeug gefüllten Federkielen beschrieben werden mussten. Dieses Teufelszeug konnte nachgefüllt werden, was einigen des Volkes ihre Kluft für immer versaute. So beschloss König Wully magische Kästen (Monitore) mit Schlüsselbrettern (Keyboards) und Moisen (Maus) zu installieren. Vier solcher „Datenverarbeitungsgerätschaften“ wurden installiert und katapultierte unser Volk in die Neuzeit.
Apropos Volk: Ja, es wuchs und wuchs. Anno 2000 waren es schon über 80 (leider haben wir keine Aufzeichnungen vor 2000 über die Anzahl des Volkes), die dem König und seinen Ministern folgten – manche aktiv aber auch viele passiv (die dadurch den verbilligten Gerstensaft genossen). Das Volk konnte bis zu fünf Regimenter in die Schlachten schicken. Viele Schlachten wurden gewonnen – ok – manche auch verloren. Aber immer war das Volk zufrieden und hatte Spaß an Brot und Spielen.
Einen weiteren nennenswerten Zuwachs erhielt das Volk anno 2009. Ein ganzes Regiment wechselte von den Lehnsherren aus Schierling zu unserem Volk. Unter dieser neuen Streitmacht war der mächtige Schutz Irmgard (Irmi steht für mächtig und Gard für Schutz), ihr Gemahl Bernhard, der die Speere enorm nach vorne „banscht“, ein Geis“tiger“mann Tobias der Gütige und eine Perl“e“ Hias. Auch die Handwerker des Volkes wurden durch die Schneider“in“ Melanie die Nachdenkliche erweitert.
Weitere Ritterspiele wurden auch abgehalten. Sehr lokale (DVO Turnier 2005) aber auch für den ganzen Bayrischen Raum (2006 bis 2011). Das Volk schuftete, die Könige und Minister organisierten und die Fremdlinge aus den anderen Völkern feierten. Das Geldsäckel des Vereins füllte sich, aber ebenso die Abgaben an die Steuereintreiber. Dem Volk und den Ministern war das ewige Herankarren von mit Teilen von Bäumen bestückten Zielscheiben, Aufbau der Schänken für Gerstensaft und Feuerwasser, Ritterspiele Leitung und die ganze Vorbereitung irgendwann einfach zu viel. Da die Einnahmen der vereinsinternen Schänke durch die Größe des Volkes schon beachtlich waren und den Staatshaushalt ausglichen, wurde 2011 beschlossen, bis auf weiteres keine Ritterspiele mehr in den Ritterhallen der Stadt Straubing zu veranstalten. Wenn überhaupt, dann in dem neuen Langhaus des Volkes – siehe nächsten Absatz!
2011 war auch das Jahr einer weiteren maßgeblichen Änderung! Das Volk begab sich wieder auf die Wanderschaft! Da die „Spielschachtl“ manche Anforderungen aufgrund der Größe des Volkes, mangelnder Kühlung (so wirklich konnte die Klimaanlage gegen die Hitze nicht gewinnen) und dem Wunsch den einen oder anderen Gerstensaft im Freien zu genießen, nicht mehr erfüllen konnte, gingen einige des Volkes auf die Suche nach einer neuen Bleibe.
Ganz in der Nähe der Bleibe des Meisters der Münze (ein Schlingel, wer Absicht vermutet!!!) wurde das neue Langhaus für das Volk gefunden – das ehemalige Cafe Santl, auch „Gaststätte zur Schwarzen Hand“ genannt. Die Verhandlungen mit „der Schwarzen Hand“ und seiner Gemahlin (Ludwig und Maria) gestalteten sich sehr positiv und so konnte dem Volk bald Vollzug gemeldet werden. Beim Lieferanten des Gerstensaftes ergab sich jedoch fast ein Volksaufstand. Als die Freisprechung der Anmietung von der urbanischen Produktionsstätte in Pfaffenhofen durch den Inhaber des Palastes angeboten wurde (Mietvertrag mit Fam. Jenkins am 1.8.2003), entschied sich der damalige König Rudolf das Bier aus der alten Klosterbrauerei der Karmeliten in die „Spielschachtl“ anliefern zu lassen. Insbesondere das „Goldköpferl“ der Mönche erfreute sich großer Beliebtheit beim Volke. Jedoch zeigte sich der „Abt“ bei den Verhandlungen über den weiteren Bezug des Gerstensaftes sowie zugehöriger Kühlung und Sitzplätze für das Volk im neuen Langhaus, als unerbittlicher, unnachgiebiger Verhandler. Bei dem geforderten Ablass erhob der Meister der Münze sein Veto. So trat König Wully und Münzer Harald in die Verhandlungen mit einem gräflichen Brauhaus. Hier konnte relativ schnell ein Erfolg erzielt werden – nicht nur für den Saft, sondern auch für seine Kühlung. So wurde das „Goldköpferl“ ersetzt durch den „Silberpfeil“. Ein nicht bei allen des Volkes beliebter Wechsel, aber eine Monarchie ist ja keine Demokratie und der König sowie sein Münzer haben kein weiteres Aufgebähren mit Hinblick auf dem Staatssäckel zugelassen.
Auch ein Name konnte – offensichtlich nach dem Genuss von mehreren „dreifachen“ Feuerwassern – gefunden werden. „The Triple“ sollte das neue Schloss heißen.
Bis zur offiziellen Eröffnung des „Dreifachen“ mussten mal wieder viele Arbeiten erledigt werden. Viele der Handwerker packten an – Tobias der Gütige verlegte Strom, die mächtige Irmi schruppte die Decke (und zwar so, dass „Schwarz-Hand Maria“ ganz überrascht war, wie schön die noch ist), der „Kupferne“ verlegte Teppich, viele Hände gestalteten die Wände und montierten die Wurfscheiben und König Wully war all überall! Ein wahres Treiben, begleitet von viel Gerstensaft – obwohl, dass muss ich wohl nicht extra erwähnen! Am Ende stand und steht nun wirklich ein großartiges Vereinsheim, mit sechs Wurfscheiben ebenerdig und zwei im Souterrain, einer tollen Terrasse und einem leicht übertriebenen Müllhäusl (ja, unsere Hütte war ursprünglich gedacht als kleiner Holzverschlag für die Mülltonnen!). Auch eine alles überragende Schänke mit viel Platz für den so beliebten Gerstensaft und dem Feuerwasser wurde installiert. Die Saison 2011 startete somit in dem neuen Langhaus und das Volk war stolz auf sich!
2013 überschritt das Volk erstmalig die hunderter Marke. Sechs Regimenter zogen in die Gefechte, sogar sieben waren es mal. Wer von den damaligen sieben glorreichen, bildhübschen Jünglingen von 1983 hätte gedacht, dass das Volk jemals diese Größe erreichen könne.
Nach 20 Jahren als Meister der Münze war es Harald der 2014 nach der Abdankung von König Wully zum neuen Monarchen gewählt wurde. Sein Amt als Geldschinder übernahm der Sohn des Mars Markus – vom Volk wird er „Susi“ genannt – wobei die Herkunft dieses Spitznamens bis dato nicht geklärt werden konnte – wie so viele andere auch nicht („Flocky“, „Archie“, „Hasch“, „Woffa“, „Wully“, „Schlucki“, „Santl“, „Kellogs“, „Wicket“, „Kupfer“, „Totti“, „Bigga“, „Bigharry“, „Mäx“, „Haufl“,…).
Als Minister wurde Bernhard der Hallerische und als 2.Mister Bernhard der Schneikerische bestimmt. Die Gazette übernahm der Böhm“e“ Martin – Spitzname Moatl (der Spitzname ist zumindest klar).
Sportlich konnte auch Erfolg vermeldet werden. Dem ersten Regiment gelang der Aufstieg in die höchste Liga in Bayern (Bayernliga) und das dritte Regiment stieg in die höchste regionale Liga (DVO Verbandsliga) auf. Ansonsten verliefen die nächsten Jahre ruhig. Es wurde regelmäßig gefeiert – sowohl auf dem Bierfest im Gäuboden, im Vereinsheim zu Weihnachten und auf der Terrasse im Sommer. Die sechs Regimenter schlugen sich tapfer, wobei nur noch mittlere oder hintere Plätze der Ränge erreicht werden konnten.
So zog das Jahr 2018 ins Lande. Bei den anstehenden Wahlen schlüpfte der einstige Nachwuchs Jakob fast unbemerkt, ja man kann fast sagen heim“r“ich, in die Rolle des Ministers. Rooobert, der ewige Stenz“el“ wurde zum Schreiberling gewählt. Sportlich gingen die Jahre 2018 und 2019 als „Abstiegs-Jahre“ in die Geschichte des Volkes ein. Alle fünf Regimente erlitten in diesen Jahren starke Verluste und mussten sich in niedrigeren Gefilden zurechtfinden.
Und dann kam das Jahr anno 2020. Zunächst verlief alles in geregelten Bahnen. In dem zweijährigen Wahlturnus übernahm Volkmar das Amt des 2.Ministers, die Haller“ische“ Irmi die Münze und aus dem Nachwuchs stammende Fabian versuchte die Presse zu „ergo“ therapieren. Um den Nachwuchs kümmerte sich schon seit 2019 der Haller“ische Bansch.
Aber, dann, in den Iden des Märzes wurde zwar kein Kaiser ermordet wie damals in Rom mit Gaius Julius Caesar, aber eine Seuche kam über das Volk – nicht nur über unser Volk, sondern über alle Völker des Planeten. Ein Virus, benannt nach einem aus dem Land der Azteken stammenden Gerstengesöffes, übernahm die Herrschaft. Ähnlich wie bei dem aztekischem Gelump führte dieser Virus zu einer noch nie dagewesenen Krise. Die Gefechte der Regimenter wurden ausgesetzt, das Volk durfte sich in dem Langhaus nicht mehr treffen und es fanden keine weiteren Spiele mehr statt. Um das Überleben des Langhauses und des Vereins zu ermöglichen, beschloss der König sogar den volkseigenen Gerstensaft an das Volk für fast geschenkt zu verscherbeln. Zwischenzeitlich war es dann wieder erlaubt, unter gewissen Auflagen, ein Treffen und Üben des Sportes abzuhalten, das war aber nichts im Vergleich der Jahre zuvor. Wände aus durchsichtigen Ölmaterialien, Pfeile für Laufrichtungen und Abstandsregeln wurden eingeführt. Wahnsinn! Diese Krise dauerte fast eineinhalb Jahre.
Im Sommer 2021 wurden dann die Kämpfe der Regimenter wieder aufgenommen. Trotz dieser Krise wuchs jedoch das Volk erneut enorm. Nicht zuletzt wohl durch die in dem magischen Kasten gezeigten Kämpfe von professionellen Gladiatoren der Speerspiele (PDC) – insbesondere durch die allesüberragenden, globalen Kämpfe zum Altjahrstag. Auch das zur Schaustellen des Vereins und Volkes in dem sogenannten „Inder-Net“ führte dazu, dass neue „Speerathleten“ das Langhaus und unser Volk fanden. Mit 14 neuen Recken und Reckingen erhielt das Volk Frischblut und zum Teil sehr gute und vielversprechende Speerkämpfer/innen.
Das Aufstiegsjahr 2022 zog ins Land. Schon Anfang 2022 meldete König Harald „Wir sind Landesleistungszentrum“! Vielen des Volkes trieb das ein Fragezeichen in die Köpfe. Der König erklärte beim jährlichen Treffen, dass dieser im Germanischen Reich einmalige Status des Volkes für das professionelle Training der Jugend in Bayern gedacht ist. Drei vereinseigene Trainer unterweisen die Jugend einmal im Monat: Toni der „Nicht-Anton-Heißende“, Rooobert der ewige „Stenz“el und der König selbst haben sich den äußerst schwierigen, langwierigen und komplexen Tests und Aufgaben der Bayerischen Herrschaft gestellt und wurden zu Lanista (= Trainer von Gladiatoren) benannt. Außer unserem Volk hat noch kein anderes Volk in Germanien diesen Titel erhalten.
Am Ende der Saison konnten dann drei Regimente (2., 4. und 5.) den ersten Platz in ihrer Gefechtsgruppe feiern und das Volk deren Aufstieg.
Auch 2023 gab es Neuerungen. Nicht zuletzt aufgrund des errungenen Status als „LLZ“ (Landesleistungszentrum) traten Könige des magischen Kastens auf unseren König zu. Sie wollten professionelle Speerspiele – ähnlich wie die der PDC – als bewegte Bilder zeigen. Ende April anno 2023 war es dann so weit. Der König mit seinen Ministern lud 16 unglaublich gute Ritter ein und das Volk schaute – nicht nur im Langhaus sondern auch im magischen Kasten – fast 6 Stunden lang zu. Das Volk wurde dadurch weit über die Grenzen Germaniens bekannt.
Auch die regionale Jugend traf sich bei unserem Volk zu einem Ritterspiel (DVO Jugend- und Schüler Turnier), dass sogar ein Jüngling des Volkes gewann – Julian Sturm“te“ zum Sieg.
Und sonst?
Nun, am 5.August 2023 feiert das Volk das 40-jährige Bestehen des Vereins. Von den einst glorreichen, bildhübschen Jünglingen, die den Verein gegründet haben, sind noch vier übriggeblieben. Gut, keine Jünglinge mehr – zugegeben. Die Jahre haben schon das eine oder andere Haar gekostet oder Farbe im selbigen. Aber glorreich und bildhübsch sind sie allemal – Volkmar, unser Haus- und Hofdichter a.D. und 2. Minister, Woffa der ehemalige Hofnarr und Gaukler, König Thomas Breuer der Erste (auch wenn er wohl gar nicht weiß, wo unser neues Langhaus steht) und König Harald. Von restlichen damaligen Jünglingen (Thomas Botzler, Gerhard Nanik, Helmut Lechner und Ludwig Weber) ist außer von „Webster“, der schon in Walhalla an der Tafel Odins speist, nicht viel bekannt. Aber auch ihnen gebührt Ehr so ein Volk gegründet zu haben.
Das Volk besteht aktuell aus 136 Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen – Aktiven, Passiven und Förderern. Bemerkenswert ist auch die neue Jugend des Volkes. 6 Kids kämpfen zum Teil schon in den Regimentern oder in eigenen Kids-Regimente um Ruhm und Ehre. Viel Ehr gebührt hier Toni der „Nicht-Anton-Heißende“.
Das Langhaus? Nun, das ist wirklich ein Thema. Anno 2024 läuft der aktuelle Vertrag zur Anmietung des Palastes aus. Der König steht bereits in Verhandlungen mit den Landlords. Muss das Volk wieder wandern? Man weiß es (noch) nicht. Aber sicherlich, wenn diese Geschichte weiter erzählt wird in 10 Jahren zum Fünfzigsten!
Fest steht, dass unser Haus- und Hofdichter beim Ende der 15 Jahres Geschichte wohl recht hatte. Es gibt immer noch wackere Recken unter unseren Speerwerfern, die bis ins hohe Alter noch – ja Wully, auch Du! – die Tradition und Gemeinschaft unseres Volkes pflegen. Auch das sie werfen bis in alle Ewigkeit, wenn sie nicht gestorben sind, stimmt wohl.
Mit Einem hatte er aber nicht recht – das Volk ist NICHT „satt“ geworden!!
Auch in unserem Volke gilt „Weiter, immer weiter!!“
In diesem Sinne – lasst die Spiele fortführen – 1.Darts Club Straubing forever…!!!